Nawa & Bubo überqueren die chinesische Mauer: Das Große Wasser

Nachdem die Nawa & Bubo Expedition das Himalaya Gebirge überquert hat, galt es zunächst die weltberühmte chinesische Mauer zu überqueren. Wisst ihr wie lang sie ist? Ratet doch mal. Für die Lösung genügt ein Blick in unser Nawa & Bubo Wörterbuch -> Kleiner Tip, schaut unter dem chinesischem Längenmaß Li  🙂

Nicht weit von der Mauer entfernt stoßen Nawa & Bubo auf den längsten Fluss Asiens: den Jangtsekiang!

Hier erfahren sie von der alten Sage “Das Große Wasser” Aber hört selbst einmal rein in die Geschichte….

Es war einmal eine Witwe, die hatte ein Kind. Das Kind hatte ein gutes Herz, und alle Leute hatten es lieb. Eines Tages sagte das Kind zu seiner Mutter:

»Alle andern Kinder haben eine Großmutter, ich allein habe keine. Das macht mich sehr traurig.«

»Wir wollen dir eine Großmutter suchen«, sagte die Mutter.

Nun kam einmal eine alte Bettlerin vors Haus, die war sehr arm und schwach. Als das Kind sie sah, sprach es zu ihr:

»Du sollst meine Großmutter sein!«

Und es ging zu seiner Mutter und sagte: »Draußen ist eine Bettlerin, die will ich als Großmutter haben.«

Die Mutter wars zufrieden und rief sie ins Haus. Die Alte aber war sehr schmutzig und voll von Ungeziefer. Da sagte der Junge zu seiner Mutter:

»Komm, wir wollen die Großmutter waschen!« So wuschen sie die Frau. Die aber hatte sehr viele Läuse. Die suchten sie alle und taten sie in einen Topf. Der ganze Topf ward voll davon.

Da sprach die Großmutter: »Werft sie nicht weg; vergrabt sie im Garten! Und ihr sollt sie erst wieder ausgraben, wenn das große Wasser kommt.«

»Wann kommt denn das große Wasser?« fragte der Knabe.

»Wenn den zwei steinernen Löwen vor dem Gefängnis die Augen rot werden, dann kommt das große Wasser«, sagte die Großmutter.

Da lief der Knabe zu den Löwen, aber ihre Augen waren noch nicht rot. Die Großmutter sprach auch zu ihm: »Mach ein kleines Schiff aus Holz und verwahre es in einem Kästchen!« Das tat der Junge. Jeden Tag lief er nun zum Gefängnis und sah die Löwen an, also dass die Leute auf der Straße sich darüber verwunderten.

Eines Tages, als er beim Hühnerschlächter vorbeikam, fragte ihn der, warum er immer zu den Löwen laufe.

Da sagte der Junge: »Wenn den Löwen die Augen rot werden, so kommt das große Wasser.«

Der Schlächter aber lachte ihn aus. Und am andern Morgen in aller Frühe nahm er Hühnerblut und strich es den Steinlöwen auf die Augen. Als der Junge sah, dass die Löwen rote Augen hatten, lief er schnell nach Hause und sagte es seiner Mutter und Großmutter.

Da sprach die Großmutter: »Grabt nun rasch den Topf aus und holt das Schifflein aus dem Kasten!« Als sie den Topf ausgruben, waren lauter echte Perlen darin, und das Schiff wurde größer und größer, wie ein wirkliches Schiff.

Die Großmutter sprach: »Nehmt den Topf mit euch und steigt in das Schiff! Wenn nun das große Wasser kommt, so mögt ihr die Tiere, die daher getrieben werden, retten; aber die Menschen, die unheimlichen Schwarzköpfe, sollt ihr nicht retten!« Da stiegen sie ins Schiff, und die Großmutter war auf einmal verschwunden.

Nun begann es zu regnen, und der Regen strömte immer stärker und stärker vom Himmel herunter. Schließlich waren es nicht mehr einzelne Tropfen, sondern es war nur noch eine Wasserflut, die alles überschwemmte. Da kam ein Tiger vorbeigetrieben, ….”

….wie es weitergeht, erfahrt ihr in unserem Surfraum Nawa & Bubo in Asien. Schaut doch mal rein 🙂

 

Text: W. Fischer